Modell der normativen Ethik: Utilitarismus

1)      Grundzüge bzw. Kerngedanken der Philosophie:

Grundzüge:

  •  = so genannte Nutzenethik
  • „Ziel ist ein Anstreben des größten Nutzen für alle Beteiligte“

hedonistisches Kalkül: es behauptet, dass man Glück „berechnen“ kann

Maxime: das größte Glück für alle

– Handlungen werden beurteilt nach ihren Ergebnissen, und nicht nach ihrem Ablauf und der Einstellung

– es gibt 2 Arten: Handlungsutilitarismus und Regelutilitarismus

Handlungsutilitarismus:

– jede Entscheidung ist einzigartig, somit müssen Folgen immer neu überdacht werden

Jeremy Bentham:


Grundlage der Moral ist größtes Glück

– Lust und Schmerz seien entscheidende Gefühle für das menschliche Leben

– der Einzelne muss seine Interessen dem Gemeinwohl unterordnen

John Stuart Mill :

verteidigte Benthams Theorie, indem er Begriffe  Lust, Freude und Glück genauer definierte

– der moralische Wert einer Handlung misst sich an ihren Folgen

Regelutilitarismus:

– Folgen werden mit Hilfe der Erfahrung abgeschätzt

– im Entscheidungsfall Handeln nach allgemeinen Regeln

Monika Sänger:

„Diejenige Handlung bzw. Handlungsregel ist moralisch richtig, deren Folgen (Konsequenzprinzip) für das Wohlergehen (hedonistisches Prinzip) aller Betroffenen (universalistisches Prinzip) optimal sind (Utilitätsprinzip).“

Robert Spaemann :

Lebensrecht des Ungeborenen von der Geburt an

Peter Singer:

nur „Personen“ haben Recht auf Leben

2)      Kriterien für ein gutes Handeln bzw. eine gute Handlung:

hedonistisches Kalkül: größtmögliches Glück für eine größtmögliche Zahl von Betroffenen

4 Prinzipien für eine gute Handlung:

  1. Konsequenzprinzip (Folgen der Handlung): Welche Folgen hat meine Handlung?
  2. Utilitätsprinzip  (Nutzen der Handlung): Welchen Nutzen hat meine Handlung?
  3. Hedonistisches Prinzip (Menschliches Glück): Was ist Glück?
  4. Sozialprinzip (Summe des Glücks): Wie glücklich können alle durch meine Handlung werden?

3)      Kritische Einwände gegen dieses Modell der normativen Ethik:

– Was ist Glück bzw. das Gute? Wer definiert das?

– eine Entscheidung zum Wohl aller ist nie möglich, z.B. Abtreibung

– das Interesse von betroffenen Personen ist nicht immer eindeutig festlegbar, z.B. Komapatient

– der Zweck heiligt nicht alle Mittel

– jede Person besitzt gewisses Eigeninteresse, durch diese Ethik Einschränkung der Entscheidungsfreiheit und der Entfaltungsfreiheit?

4)      Ethisch relevante Diskussionen, die vor dem Hintergrund dieses Modells geführt werden:

Abtreibung

Sterbehilfe

Euthanasie

„Arm und Reich“

Umwelt

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